Rund um Wuppertal oder "Schwelmer und Schwelmerinnen auf Abwegen"?

Warum machen 20 Langläufer der Roten Erde denn freiwillig so was?

 

Für Sontag, den 27.08.2023, hatte sich die Langlauf Abteilung wieder auf den ca. 108 km langen Staffellauf „Rund um Wuppertal – RuW“ angemeldet. Zusammen mit insgesamt 16 Teams hatten sie sich in den letzten Monaten als Damen- bzw. Herren-Staffel auf diese Herausforderung gut vorbereitet. Dachten die Schwelmer zumindest.



Bei RuW bewältigen jedes Jahr zehn Läuferinnen und Läufer zehn anspruchsvolle, aber landschaftlich sehr schöne Etappen zwischen 6,7 km und 14,2 km als Staffellauf. Start und Ziel der Strecke ist der Beyenburger Stausee, während die Strecke über Gerstau, Cronenberg, Burgholz, Vohwinkel, Schöller, Grünewald, Jagdhaus, Herzkamp und Uhlenbruch geführt wird. „Rund um Wuppertal“ ist aber vor allem jedes Jahr der Schauplatz einer großartigen Teamleistung. Die Streckenverläufe sind nur durch das „W“-Wanderzeichen, nicht aber durch Absperrungen gekennzeichnet. Daher werden alle Strecken von den Läufern in Kleingruppen vorab mehrmals „eingelaufen", um den Weg am Wettkampftag sicher zu finden.  Vom Start um sieben Uhr an begleiten zwei vereinseigene Versorgungsteams die Schwelmer Mannschaften, ermutigen und feuern an jedem Wechselpunkt an, reichen auf den Strecken Getränke. Natürlich erwarten am Ende des Tages alle Mannschaften gemeinsam die jeweiligen Schlussläufer zwischen 17 und 18 Uhr am Bootshaus in Beyenburg, wo diesen ein großer Jubel gewiss ist.

 

So war der Plan. Doch in den letzte 24 Std. vor dem Start, ereilte eine Krankmeldung nach der anderen das Orgateam.

 

„Da war von Schlüsselbeinbruch beim Handball über Fersensporn bis Erkältung und Husten alles dabei“, erklärte Uli Ebel vom Trainerteam.

Bis spät in der Nacht wurde überlegt, welche Optionen überhaupt noch bestanden. Das Team entschied sich, das Doppelstart Angebot von einigen Athleten anzunehmen, obwohl es, wegen der fehlenden Streckenkenntnis risikoreich war.

 

Am Start am Beyenburger See standen um 7:00 Uhr Susanne Boßhammer (1:23 Std.), die nach einer Verletzung nicht sicher war, ob sie die 14 km durchhalten würde und Uli Ebel (1:05 Std.). Abgesehen von dem starken Regen begann der Wettkampftag aber schon mal gut.

 

Auf der 9 km langen 2. Strecke liefen Astrid Starker (54 Min.) und Michael Sema (57 Min.) dann beide etwa 4 Min. schneller als gedacht.

 

Die 3. Strecke über 6,7 km wurde von Claudia Läms (47 Min.) und Karsten Köhncke (47 Min.) noch planmäßig gelaufen.

 

Und auch die 9,3 km lange 4. Strecke konnte von der gut vorbereiteten Karin Limpert (1:08 Std.) und Marco Cammerzell (1:02 Std.) gut bewältigt werden.

 

Die ersten Schwierigkeiten warteten das Team auf der schweren 5. Strecke über 14 km, weil die stark erkältete Ariane am Start unsicher war, wie es bei ihr laufen würde. Glücklicherweise ging es mit 1:27 Std. doch sehr gut bei ihr und auch Oliver Brux (1:07 Std.) konnte trotz eines kleinen Umweges das Team mit seiner super Leistung nach vorne bringen.

 

Auf der Strecke 6 musste Christian Kern kurzfristig ersetzt werden. Dominik Adels stimmte einem Doppelstart zu, obwohl er auch noch für die schwere Strecke 10 eingeplant war. Er hatte jedoch für die Strecke 6 keine Streckenkenntnis und startet daher nur mit GPX-Navigationsdaten auf seiner Uhr, welche ihn in den ein oder anderen Abweg führte. „Trotz des ca. 500 m Irrweges in der Nähe von Osterholz bin ich mit meiner Zeit noch super zufrieden“, sagte Dominik.

 

Auf der Strecke 7 fiel die selbst erst eingesprungene Annika Küthe 12 Stunden vor dem Start mit einem Schlüsselbeinbruch aus. Diese Strecke übernahm Katrin Fach, die wegen fehlender Streckenkenntnis von Andreas Vach mit Fahrrad und Navi begleitet werden musste, was auch zu dem ein oder anderen Umweg führte. Sie lief mit 42 Min nur wenig langsamer als Daniel Sieberg, der nur 37 Min. benötigte.

 

Notgedrungen wurde auch auf der Strecke 8 ausgeholfen. So teilte sich Andrea Zöllner mit ihrer Tochter Theresa die 12,9 km (1:18 Std.) und sie begleiteten sich gegenseitig mit dem Rad. Uli Ebel (1:06 Std.) sprang für den verletzten Felix Marks ein und absolvierte somit nach seiner Strecke 1 den ersten Doppelstart für die RE.

 

Die Strecke 9 mit 8,8 km wurde wie geplant von Eileen Witte (1:15), die ihren ersten Laufwettkampf überhaupt absolvierte und dem Routinier Burkhard Tholen (56 Min) absolviert.

 

Auf der letzten, mit 14, 2 km langen schwierigen Strecke 10 kam es jetzt zu noch zwei Doppelstarts in den RE-Teams.
Katrin Vach (1:17 Std.) und Dominik Adels (1:12 Std.) waren schon bei einer Strecke eingesprungen und mussten am Ende noch ihre eigene Strecke laufen. Zum Glück waren sie hierfür bestens vorbereitet.

 

„So ein Pech, wie in diesem Jahr hatten wir noch nie. Es zeugt von einer grandiosen Teamleistung, dass wir trotz aller Ausfälle es geschafft haben, beide Teams mit so guten Ergebnissen ins Ziel zu bringen“, sagte Christian Kern.


In diesem Jahr erreichte die TG RE Mannschaften „Schwelmerinnen auf Abwegen in 11:10 Std den 2. Platz und die „Schwelmer auf Abwegen“ mit einer Zeit von 9:46 Stunden den 5. Platz.

 

Den Abend ließ man erschöpft, aber gut gelaunt und zufrieden bei einer Pizza und Pasta Party bei Helmut und Susanne im Garten ausklingen.

 

 

Weitere Infos unter:  http://www.rund-um-wuppertal.de/